Beliebtes Reiseziel Niederlande: Weltkulturerbe Schokland

Weltkulturerbe Schokland: Eine ehemalige Insel feiert Jubiläum
Wegen der Gefahr anhaltender Sturmfluten veranlasste König Willem III. im Jahr 1859 die Räumung der dicht besiedelten Insel im Reiseziel Holland. Die Sturmkatastrophe von 1825 hatte den Schokländern schmerzhaft deutlich gemacht, dass sie selbst in höheren Lagen nicht sicher sein und die Lebensumstände sich dementsprechend verschlechtern würden. Doch selbst das konnte die Bevölkerung nicht vertreiben: Fast niemand wollte die Insel für eine bessere Zukunft am Festland hinter sich lassen. Eine andere Lösung musste her. Im Jahr 1859 war es soweit: Innerhalb von vier Monaten musste jeder die Insel verlassen. Einige wenige blieben – bei einem Wasserstand von einem halben Meter. Nachdem es für den Vorschlag, die Insel den Wellen zu überlassen, massive Proteste hagelte, wurde Schokland 1942 dem Meer im Zuge der Einpolderung des Nordostpolders abgetrotzt – und zu einer Insel auf dem Trockenen. Schokland ist ein beliebtes Reiseziel in den Niederlanden.

Ein Schiffsfriedhof auf dem Trockenen
Ein Denkmal am Fuße des Abschlussdeiches erzählt heute vom damaligen Enthusiasmus: „Ein Volk, das lebt, baut an seiner Zukunft“. Es befindet sich genau an der Stelle, an dem 1932 der erste Deich zur Einpolderung geschlossen wurde. Hunderte von Schiffswracks kamen bei der großflächigen Trockenlegung von Flevoland zum Vorschein. Die Provinz war früher ein Teil der stark befahrenen Zuiderzee, auf der täglich Tausende von Schiffen unterwegs waren. Flevoland ist daher einer der größten „trockenen“ Schiffsfriedhöfe der Welt.

Bisher wurden mehr als 400 Schiffswracks gefunden, die zwischen 1200 und 1900 in den Wellen der Zuiderzee gesunken sind. In den Niederlanden beschäftigt sich ein ganzes Forschungsinstitut nur mit Schiffsarchäologie – natürlich mit Sitz in Flevoland. Eines der schönsten Beispiele für gelungene Konservierungsarbeiten ist im Zentrum für Kulturerbe „Nieuw Land“ (zu dt.: Neues Land) zu sehen, wo das große Wrack eines sogenannten „Ventjagers“ einen Platz in der Ausstellung zur Schiffsarchäologie bekommen hat. Dieser Fischtransporter ging um 1710 unter und wurde 250 Jahre später in der Nähe des Dorfes Swifterbant entdeckt.

Ausflugstipp unter dem Meeresspiegel: Wer sich auf die Spuren der Wracks begeben möchte, kann bei „Nieuw Land“ die Radroutenkarte zu gesunkenen Schiffen auf dem neu gewonnenen Land erhalten. Auf dieser sind 400 Fundorte von Schiffsüberresten eingetragen, die Radler besichtigen können. Holland Tourismus.
Mehr Information:
Radreise Holland
Urlaubsinseln Holland

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